
Es sind nämlich tatsächlich die Lyrics, das Herzblut, die Attitüde die in den Songs stecken, die den Unterschied machen. So gesehen ist der Weg zu Genre-Helden wie Muff Potter oder …But Alive nicht weit. Rein musikalisch bewertet, ist das erste richtige Album nach gut über acht Jahren (und zwei EP´s dazwischen) aber ein schwer zu deutender Schritt im Entwicklungsstadium der Band. Was für ein Glück, dass zumindest mit dem Opener und Antreiber „Klatscht In Die Hände“ ein unangefochtener Gassenhauer am Start ist, der durch seinen mitreißendem Handclap-Charme und der explosiven Dynamik sicherlich seinen Weg in die DJ- und Radio-Playlists finden wird. Songs wie „...Wenn Ich Mal Ein Tattoo Habe“ und „Ich Will Kein Kumpel Von Euch Sein“ sind dagegen zwar innovativer und ungehobelter, schaffen es aber dennoch nicht länger haften zu bleiben. Immerhin belegen diese Songs einmal mehr Kunst und Können von Markus Gabi Kafka, Gefühle und Szenen in sensationell-griffige Strophen zu verwandeln. Absoluter Liebling von „Paula“ ist dennoch „Hell Oder Dunkel“, das zwar genauso gut vor zehn Jahren von Such A Surge geschrieben worden sein könnte, aber dafür ebenso klassisch wie simpel in den Gehörgang steigt.
Bleibt zuletzt die Frage, warum der Rest des Albums nur bedingt diese Taktfrequenz zu halten vermag bzw. derart heterogen daherkommt. Zu wenig Punkrock? Zu viel Pop? Zu wenig Elektro? Oder nur zu viel gewollt? Die Antwort liegt wohl irgendwo dazwischen: So ist „Paula“ zwar ein ordentliches Album, das aber hoffentlich auch nur ein Zwischenschritt ist, bevor die Kafkas mit dem nächsten Album ihren Stil gefunden und perfektioniert haben.
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