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Mittwoch, 29. April 2009

Sellfish tanzt vs. Signale: 3 Jahre Sellfish-Disco

Wer hätte das an diesem kalten Abend im Mai 2006 im mäßig besuchten (und bis dato fast unbekannten) Zwingerkeller in Nürnberg ahnen können? Tja, damals kaum zu glauben, aber heute ist es Wirklichkeit geworden: Inzwischen hat sich "Sellfish tanzt" in der Nürnberger Veranstaltungsszene mehr als etabliert.
Deshalb feiern wir nach geschätzen 30 (und gefühlten 300) Veranstaltungen - immerhin darunter echte Highlights wie brennende Toiletten, Stromausfälle, Besucherrekorde, Minimalisten-Deko, Gin Tonic-Exzessen und Anwohnerbeschwerden - am 9. Mai doch tatsächlich schon das dreijährige Jubiläum unserer allseits beliebten und inzwischen auch berühmt-berüchtigten Indie-Disco "Sellfish tanzt" im Zwingerkeller. Der ist natürlich wie immer provisorisch professionell dekoriert.
Wie schon die letzten Jahre lassen wir uns natürlich auch zu diesem Anlass nicht lumpen und feiern zusammen mit unseren Freunden der Schwesterveranstaltung „Signale“, die alle zwei Monate im Club Stereo stattfindet. Hier für die Freunde der harten Fakten alle Informationen im Überblick:

Sellfish tanzt vs. Signale / 3 Jahre Sellfish tanzt!
Samstag, 9. Mai 2009
ab 23 Uhr
Zwingerkeller (Lorenzer Straße 33, Nürnberg)

Wir freuen uns mal wieder wie bekloppt und hoffen auf zahlreiches Erscheinen und Abfeiern bei Indie, Schrammelpop, Electro und Heartcore!

Freitag, 24. April 2009

Bob Dylan - Together Through Life (CD)

SonyBMG

Um ehrlich zu sein hatte ich bis dato zu Bob Dylan keine große Verbindung: Keines seiner Alben fand bisher den Weg in mein CD-Regal, und so richtig präsent war seine Musik in meiner Wahrnehmung auch nicht.
Sicher, als großartigen Singer/Songwriter und Künstler hat er immer in meinem musikalischen Universum eine Rolle gespielt, aber bis heute schien mir sein Schaffen mit sage und schreibe 45 Alben (davon 32 Studioalben) zu abschreckend groß und übermächtig. Wo bitte soll man da anfangen?
Umso erfreuter bin ich aber, dass ich mit seinem neuen Album "Together Through Life" einen gelungenen Einstieg gefunden habe. Denn die zehn Songs überzeugen durch ihre gelungene Mischung aus zurückgezogenem Rock und Blues, der mal mehr mal weniger folkloristisch vorgetragen wird. Atmosphärisch fühlt man sich in eine dunkle, heruntergekommene Kneipe irgendwo in Mexiko versetzt. Fast als hätte man Dylan vor seinen eigenen Augen: In der Hand ein Glas Whiskey, mit schrammeliger Gitarre, lässig ein paar Musiker um sich rum, mit denen er sich mit seiner knorrigen, krächzigen, knorzigen Stimme von Song zu Song swingt. Ein bisschen Tom Waits, ein bißchen mehr Neil Young und richtig viel Leonard Cohen.
Textlich hat sich Dylan übrigens der Hilfe von Grateful Dead-Songwriter Robert Hunter bedient, eingespielt wurde der Nachfolger nach "Love and Theft" (2001) und "Modern Times" (2006) von seiner Tourband und einigen Gastmusikern. Natürlich entsteht auch durch den Einsatz von Banjo, Akordeon, Mandoline und einer Menge anderer Instrumente dieser so autenthische und kauzige Sound, der die relaxte Stimmung von "Together Through Life" bestimmt. Umso erstaunlicher ist dieser Effekt, weil es eigentlich ziemlich einfach aufgebaute Songs sind, die Bob Dylan hier auftischt - aber in ihrer handwerklichen Umsetzung entfalten sie in ihrer Authenzität eine unglaubliche Dichte und Präsenz. Ein Album wie aus einem Guss, das insbesondere durch seine Unaufgeregtheit und Atmosphäre den Hörer fesselt. Das wirkt fast schon ein Konzeptalbum.
Was bin ich froh, dass ich mit diesem großen Album endlich am künstlerischen Werk Bob Dylans teilhaben durfte. Ab sofort hat Dylan in meinem musikalischen Bewusstsein den Platz, den er eigentlich schon viel früher hätte haben sollen.

Sonntag, 19. April 2009

The Bottrops - Entertainment Overkill (CD)

Destiny Records / SPV

Der 1. Mai naht und da kommt eine Empfehlung auf politisch-motivierten Punkrock nicht ganz ungelegen. Und was soll ich sagen: Das neue Album von The Bottrops passt da wie die Faust aufs Auge.
Mit ihrem zweiten Album "Entertainment Overkill" beweisen die vier Hauptstadt-Jungs um Chefrotzlöffel Bang Bang Benno ihr Händchen für spaß-orientierte Melodien und politisch-inspirierte Texte. Diese Mischung ist dann auch tatsächlich der Grund, warum der Nachfolger des selbstbetitelten Debütalbums derart gut ist. Die Berliner - bekanntermaßen auferstanden aus den Ruinen von Xarecrows und der Terrorgruppe- verbinden Mod, Streetpunk, Aggropop und SoCal-Punkrock zu einem höchst unterhaltsamen und kurzweiligen Sound, der durch die Texte nochmal so richtig zündet. Politik, Gesellschaftskritik und Großstadt-Trübsinn wird bei The Bottrops zumeist originell verwurstet - und der Gesellschaft nicht selten der (Eulen-) Spiegel vorgehalten. So gehört es sich: Der Refrain mit gestrecktem Mittelfinger, die Lyrics mit geballter Faust und mit Melodien und einem Augenzwinkern verpackt.
Natürlich wird es auch mal trivial ("Aufregende Party"), buchstäblich abwegig ("Wandertag") oder textlich bzw. thematisch etwas krud ("H.W.E.N.") - aber das ist auch ganz gut so. Denn bei aller Aussage darf muss ja auch ein bisschen Spaß und Orginellität dabei sein. So ist "Entertainment Overkill" z. B. die erste CD mit A- und B-Seite! Dazu zeichnet sich das DigiPack durch aufwendiges Artwork aus und beheimatet ein dickes Booklet mit allerlei Erläuterungen und Kurzgeschichten.
Solche Details unterstreichen den Gesamteindruck eines echt starken Albums - das nicht nur für die 1. Mai-Demonstrationen sehr zu empfehlen ist.

Donnerstag, 16. April 2009

Feines Tool zum neuen Bob Dylan-Album "Together Through Life"

Mit "Together Through Life" hat Bob Dylan am 24. April sein mit Spannung erwartetes neues Studioalbum veröffentlicht. Ein richtig feines Gimmick gibt es aber noch obendrauf:
Auf der Webseite beyondhereliesnothin.com kann man einen eigenen Text bzw. eine Message mit Dylan's Texten zur Single "Beyond Here Lies Nothin" kombinieren und dadurch ein richtig cooles, lyrisches Video-Portrait erschaffen.









Diese Video-Botschaft kann dann als E-Card versendet oder auf eine der unzählig-grassierenden Community-Plattformen hochgeladen werden, um sie mit anderen zu teilen. (Quelle: SonyBMG / Pressefreigabe)

Montag, 13. April 2009

Nobelpenner - Meinten Sie Nibbelpeter (CD)

it-Sounds / EMI

Über den Albumtitel der ersten Scheibe von Nobelpenner zu schreiben, wäre irgendwie zu einfach. In unserem heutigen suchmaschinen-optimiertem Wissen sind solche fast-kreativen Auswüchse wohl nur konsequent.
Aber was soll man aber dann über "Meinten Sie Nibbelpeter", das Debütalbum der beiden Hamburger Produzenten Uwe und Jansen, schreiben? Vielleicht, dass das Intro "P.Y.S.O.T.R.A.D." schlimmes befürchten lässt. Oder aber, dass es zum Glück anders kommt. Denn die folgenden 13 Songs zeichnen sich insbesondere durch eines aus: Kreativer, kaputter und infantiler Nonsens-Deutsch-Pop in seiner Bestform. Allein schon die Lyrics sind ein Sammelsurium an trashigen Kuriositäten, die man so geballt - so gut - wohl nur selten findet. Und dazu: Country, Beats, Percussions, Elektro, Singer/Songwriter und Heimatmelodie - auf "Meinten Sie Nibbelpeter" kommt alles zusammen. Gaga-Songs treffen schreiberisches Talent, das textlich als auch musikalisch bei all dem Chaos tatsächlich richtig, ähm, gut ist. Fast möchte man sich schämen für diese Meinung. Aber man erwischt sich bei Songs wie "Zuhause" zwischen Westernhagen und Udo Lindenberg-Gedächtnis-Romantik tatsächlich beim Mitschunkeln. Und das ist wohl auch das Konzept von Nobelpenner: So schwulstig-übertrieben musikalische Schmerzen zu verursachen, dass es schon wieder gut tut.
Das ist dann wohl die Erlösung vom Fremdschämen - oder wie es Uwe von Nobelpenner in seiner Platten-Infobeilage selbst formuliert hatte: "[...] Es ist Musik, die man macht, wenn man sich für seinen Musikgeschmack nicht mehr schämt." Großartig. Irgendwie. Dann doch.
Achja, für alle die noch nicht nachgeschaut haben: Nibbelpeter - Blechbearbeitung komplett und gut!

Montag, 6. April 2009

NOFX - Backstage Passport (DVD)

Fatwreck / SPV

Tatsächlich: Es sind sage und schreibe 15 Jahre vergangen seit ich mir "Ten Years Of Fucking Up" von NOFX besorgt hatte. Damals hab ich die Video-Kasette von einem Kumpel kopiert - zur Erklärung: Das war damals schon ein großes Ding, weil man zwei Videoplayer brauchte, um eine 1-zu-1 Kopie auf VHS-Kasette zu machen. Tja, in Zeiten von DVD-Recorder, YouTube und mp3-Wahn komm ich mir jetzt also ziemlich alt vor.
Naja, ein ungefähr ähnliches Motiv hatten wohl auch NOFX als sie 2007 beschlossen hatten, endlich mal da Shows zu spielen, wo sie a) noch nie waren, b) meinten unbedingt dort gewesen sein zu müssen und c) auch noch dazu davon auszugehen war, dass abseits der normalen US- und Europa-Shows mal wieder richtig was losgeht. Chile, Brasilien, Taiwan, Südkorea, Russland und andere Enklaven des Punkrocks hießen also die Stationen, die in acht äußerst unterhaltsamen Episoden auf DVD verewigt wurden. Es wäre jetzt müßig, all die verrückten, chaotischen, beängstigenden, skurillen, derben, witzigen, betrunkenen, abgefahrenen Stories aufzuzählen, die NOFX und ihr Manager Kent (als heimlicher Star) auf Tour erleben. Und hey, was soll man von 40-jährigen, alternden Punkrock-Veteranen noch groß erwarten? Genau: Backstage-Krawalle, Fan-Schlägereien, Band-Streitigkeiten, verbockte Shows, Morddrohungen, etc... Dazu noch der ständige Tour-Wahnsinn zwischen so typischen Höhenflügen (wie bringe ich Chinesen das Stage-Diven bei?) und Tiefschlägen (wie verliere ich wenig später die kompletten Einnahmen der Show?). Dazu exklusive Einblicke in das private Familienleben der Punkrock-Daddies und das inzwischen fast schon übliche Goodie in Form einer Extra-DVD mit Live-Footage.
Insgesamt also ein amüsanter, chaotischer Zusammenschnitt einer Tour, die einmal mehr die Ausnahmestellung von NOFX im Punkrock-"Business" beweist: Seit fast 25 Jahren unterwegs, nie einen Plattenvertrag unterschrieben und trotzdem (oder genau deshalb) so unglaublich erfolgreich.
Selten hab ich mit solch einer Freude festgestellt, wie alt ich doch inzwischen bin und wieviel Gemeinsamkeiten ich mit NOFX habe. Denn eins scheint sicher: NOFX sind mit mir alt geworden - und wir haben uns doch beide verdammt gut gehalten.

Freitag, 3. April 2009

Das Online Musikmagazin Sellfish ist zurück: Kooperation mit curt.de!

Das Online Musikmagazin sellfish.de ist zurück! In Kooperation mit dem Curt-Magazin glänzt Sellfish in der Musik-Rubrik wieder mit Inhalten:
Auf einer eigenen Sellfish-Seite veröffentlichen die Sellfish-Mitglieder jetzt Interviews, Reviews und Konzertberichte und leben ihre nach wie vor vorhandene Liebe zum schriftlichen Ausdruck aus.
Sellfish wird sich auch in Zukunft nicht auf regionale Themen beschränken, sondern nach wie vor weit über den Tellerrand von Nürnberg blicken.
Abgesehen von unregelmäßig veröffentlichten und bunt gemischten Artikeln soll es immer zum Monatsanfang einen neuen Upload geben, der neben einem Interview auch die Wahl und Besprechung eines Tonträgers des Monats und einige Veranstaltungstipps beinhaltet.
Dazu gibt es die neuesten Termine und Infos zur Indiedisco-Reihe „sellfish tanzt“ und den Sellfish-Radiosendungen bei Radio Z und ByteFM...

Mittwoch, 1. April 2009

Sideonedummy signed Anti-Flag - neues Album am 05. Juni 2009

Am 05. Juni 2009 erscheint bei Sideonedummy Records mit "The People Or The Gun" das bereits siebte Studioalbum von Anti-Flag. Mit dem neuen Album kehren Anti-Flag zu ihren musikalischen Wurzeln zurück. Aufgenommen in ihrem Band-eigenen Studio in ihrer Heimatstadt Pittsburgh zeugen die elf neuen Songs von einer inhaltlichen Sprengkraft, die denen ihrer Vorgänger-Alben in Wut und Sprengkraft mit Sicherheit in nichts nachstehen werden.
Ein besonders Schmankerl ist aber die Tatsache, dass Anti-Flag ihr Album "The People Or The Gun" in Europa und speziell in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Woche vor dem US-Release veröffentlichen werden!

Hier noch exklusiv die Trackliste - deren Titel schon für sich sprechen:

1. Sodom, Gomorrah, Washington D.C. (Sheep in Shepherds Clothing)
2. The Economy is Suffering... Let It Die
3. The Gre(A)t Depression
4. We Are The One
5. You Are Fired (Take This Job)
6. This Is The First Night
7. No War Without Warriors (How Do You Sleep?)
8. When All The Lights Go Out
9. On Independence Day
10. The Old Guard
11. Teenage Kennedy Lobotomy

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