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Dienstag, 26. Mai 2009

Wortgedanken: Die Krux mit der Namensgebung für Bars, Kneipen und andere selbsternannte Szene-Treffs

Wie schön: Vor vier Monaten war der erste Teil meiner "Wortgedanken" auch der erste Post in diesem Blog. Ist ja fast ein Jubiläum.

Nun gut, hab ich mich damals noch mit den skurrilen bis zuweilen nervigen Namen für Friseursalons auseinandergesetzt (nein, besser: dieses Drama verarbeitet), trifft es diesmal die Zunft der Kneipen- und Barbetreiber (bzw. diejenigen, die sich dafür halten): Egal in welch' noch so kleines Kaff es einen verschlägt - es trifft einen unverhofft und oft: Die geballte (Pseudo-) Kreativität der Pächter von Bars, Kneipen und sonstigen selbsternannten Szenetreffs. Sind Wortspiele wie "Sonder-Bar" oder "Wunder-Bar" wirklich lustig? Oder gar zeitgemäß? Und am Schluss vielleicht unnötig?

Nunja, während die "Wunder-Bar" in Nürnberg aber immerhin dem Rotlicht-Milieu bzw. der rosa Szene zuzuordnen ist und somit wenigstens etwas aus dem Rahmen fällt, scheinen Bars gleicher Namensgebungkreativität gleichsam austauschbar in allen Teilen dieser Republik wie Pilze aus dem Boden zu schießen (siehe Bild)









Selbst in meiner - inzwischen auch schon etwas länger zurückliegenden - Zeit als Student an der HfWU im ur-schwäbischen Städtchen Nürtingen, das praktisch nur durch seine Studenten am Leben erhalten wird, wurde ich mit einer Szene-Bar der Güteklasse "Schaltbar" konfrontiert. Die Tatsache, dass ich für diesen "Gag" mindestens einen Euro mehr für den Caipi einkalkulieren durfte, machte die Sache nicht wirklich ertragbarer.

Dass kreative Namen nicht immer mit Kundetreue belohnt werden, zeigt das Beispiel des "Koffe-In", ebenfalls in Nürnberg: Da gingen im letzen Jahr die Lichter aus. Ob es am Namen lag? Oder doch an der Lage?

Aber Hoffnung besteht: Ein Wortspiel in der Namensgebung einer Bar muss nicht gleichbedeutend sein mit einem trivialen, schnell totgelaufenen Kneipen-Schenkelklopfer: Da wäre zum Beispiel die "Bar jeder Vernunft" in Berlin, die neben Kaffee auch noch Kunst und Kultur kredenzt. Eine klassi(zisti)sche Mischung also. Oder das Caffehaus "Röst-Bar" in Nürnberg: Ein Konzept, das von mir diesen Sommer mit Sicherheit auf die Probe gestellt wird. Ist ja Ehrensache.

Fazit ist also: Kein achso-kreatives Wortspiel in der Namensgebung einer Bar oder Kneipe garantiert eine ebenso gleichwertige (Nicht-) Qualität. Am Ende entscheidet der Kunde - sowohl geschmacklich als auch inhaltlich. Alles andere wäre ja auch "Untrag-Bar" (Wahnsinn, die gibt´s ja echt noch nicht?! - ist hiermit markenrechtlich auf ewig gesichert), oder?

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