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Donnerstag, 3. März 2011

iPad 2: Die Vor- und Nachteile - eine Bewertung

Gestern hat Steve Jobs höchstpersönlich das neue iPad 2 vorgestellt. Bevor ich mich in einem zweiten Teil damit beschäftigen werde, ob das neuaufgelegte Tablet von Apple meine geplante Neuanschaffung eines Notebooks ersetzen kann, gibt es hier eine kurze Bewertung.

Der wirklich große Sprung ist Apple mit dem iPad 2 nicht gelungen. Die Frage ist natürlich, ob das wirklich auch das Ziel war. Vielmehr scheint es Steve Jobs darum zu gehen, im direkten Konkurrenzkampf die Nase vorne zu haben: Schon mit dem ersten iPad gelang ihm die Revolution in einem komplett neuen Markt, an dem sich vorher schon Microsoft diverse blutige Nasen geholt hat.

Nach diesem Schock war es mit dem iPad 2 „lediglich“ Aufgabe, die Konkurrenz auf Distanz zu halten – und vor allem schneller zu sein. Der Verkaufsstart innerhalb einer Woche nach Präsentation legt die Messlatte enorm hoch und düpiert Konkurrenten wie Motorola, LG oder Samsung die pünktlich zur WWDC zwar große Ankündigungen verlautbaren, das zeitnahe Roll-Out aber verpassen. So steht aktuell der Verkaufsstart des Samsung Galaxy Tab 10.1 oder des Motorola Xoom nicht wirklich fest.

Mit diesem Punktsieg im Hintergrund „reicht“ es für Apple, allein an der Designschraube zu drehen und ein paar (mittlerweile) obligatorisch notwendige Funktionen upzugraden: Dazu gehören die zwei Kameras (3D braucht heute noch keiner), einen Gyroskop-Sensor, Kopplungen via HDMI-Schnittstelle (USB und SD-Slot bleiben wohl weiter ein Traum, den Apple dank seiner Markenstrategie so schnell nicht verwirklichen wird) und der schnelle A5-Prozessor, der enorme Leistungen bei gleichbleibend niedrigem Akkubelastung bereitstellen kann. Da kann es sich Steve Jobs erlauben, die Auflösung bei standardiösen 1024 x 768 Bildpunkten zu belassen und lieber die „Smart-Cover“-Hülle mit Magnetschutz und Standby-Funktion als das Gadget überhaupt zu hypen. Dass bei der WiFi-Variane die Navigation nicht auf GPS basiert und dort nur die WiFi-Location-Services genutzt werden schmerzt allerdings schon sehr.

Das i-Tüpfelchen ist aber weiterhin der Design- und Softwarevorsprung von Apple: Denn mit 8,8 mm Dicke (und damit 33% schmaler als der Vorgänger) hat selbst das aktuelle iPhone 4 ein wenig mehr auf den Rippen und die abgeflachte Silhouette, gepaart mit etwas weniger Gewicht, lässt das iPad 2 scheinbar endgültig zum griffigen und alltagtauglichen Computer-Ersatz werden - mal abgesehen von der fehlenden Flash-Unterstützung und der Schnittstellen-Ideologie, die dem Normalnutzer ohne das entsprechende Apple-Universum (Apple TV, iTunes oder Airplay) tatsächlich einschränken. Die Offenheit eines Betriebssystems ist und bleibt der einzige Vorteil der Konkurrenz.

Mit iOS 4.3 geht Apple dann auch vom Betriebssystem den Schritt, den Google mit Android schon längst angekündigt und so gut wie vollzogen hat (Honeycomb): Facetime, Hotspot-Funktion, iMovie, Photobooth, erweitertes Airplay und Multitasking. Das sind die Pfunde, mit denen Apple neben dem riesigen App-Markt wuchern kann. Wer allerdings Angst vor der Wireless Community hat und an iTunes, der Cloud und dem Apple-Datenimperium seine Zweifel hegt, tut sich mit den iPhones und iPads dieser Welt schwer. Wobei Google da bestimmt auch nicht besser ist…

Der einfache technik- und designaffine Endnutzer sollte sich also überlegen, ob ihm das iPad als Notebook-Ersatz oder nur als Lifestyle-Gadget taugt. Und genau bei dieser Zwickmühle setzt noch mal Apples Marktstrategie an: Der Preis.

Galten iPhones, iPod und iPad schon immer als hochpreisig, so relativiert sich der Preis für ein iPad 2 gerade im Vergleich zur aktuellen Konkurrenz. Samsung und Motorola werden sich wohl irgendwo zwischen 700 und 800 Euro einnisten. Apple dagegen bietet das neue iPad 2 zu alten Preisen in den bekannten Abstufungen an: Vom Luxusmodell mit UMTS und 64 GByte Speicher (699 Dollar) bis hin zum Einsteigermodell mit WLAN-only und 16 GByte Festplatte für 499 Dollar.

Wem also das iPad 2 nicht als vollwertiger PC-Ersatz zusagt, der kann es sich doch immerhin als kleines Gadget obendrauf noch leisten. So der Plan.

2 Kommentare:

  1. Danke, so fällts mir leichter mich zu entscheiden und einen gewissen jemand zu überzeugen.
    Hab lange gesucht, aber echt keinen Bericht gefunden der zu meiner Entscheidung, ob ich mir'n Notebook oder ein Tablet (villeicht dieses)kaufe beiträgt.Hast die Fakten gut dargestellt.

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  2. Wenn ich mir das iPad 2 Bilder oder Videos auf eine Leinwand werfen will ist das dann mit dem camer conection Kit möglich?
    S könnte ich doch die beiden geräte per USB verbinden.

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