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Mittwoch, 15. Juli 2009

Review: Alexisonfire - Old Crows / Young Cardinals (CD)

Roadrunner Records

Um ehrlich zu sein: Ich habe mit dem neuen Album von Alexisonfire was richtig Großes erwartet. Nicht nur weil sie mit einem prächtigen Auftritt vor gut fünf Jahren in der Stuttgarter Röhre als Vorband von Rise Against richtig Eindruck hinterlassen haben, sondern weil das Vorgänger-Album "Crisis" einfach derart viel versprochen hatte.
Drei Jahre später schlagen Alexisonfire mit ihrem neuen Album "Old Crows / Young Cardinals" auf - und irgendwas hat sich verändert. Schon mit dem Opener "Old Crows" setzt gleich Verwirrung ein. Klar, das sind Alexisonfire - aber verflixt wie derbe produziert ist das denn. Ein komische Mischung aus verzerrte Gitarren und - noch viel schlimmer - breiartig verzerrten Vocals. Das irritiert im ersten Moment und es dauert ein wenig bis man sich damit angefreundet hat. Zum Glück folgt mit "Young Cardinals" die Retourkutsche auf den Fuß: Großartige Melodien für die Faust in der Luft, energiegeladener Sound, schneidige Lyrics mit Reibeisenstimme. Und so geht es zum Glück weiter, der Alexisonfire-Sound verstetigt sich in einer gelungenen Mischung aus Screamo-Einlagen, Back-Chorus-Spielereien ("No Rest") und Songs, die das Gaspedal bis auf das Bodenblech durchdrücken. Mit "The Northern" gelingt den fünf Jungs ein echtes Lehrstück des modernen Emocore und Post-Hardcore - und die abwechselnden Vocals von Georg Pettit mit Gitarrist Dallas Green bilden den stimmigen Rahmen dazu.
Mit "Old Crows / Young Cardinals" läuten Alexisonfire in jedem Fall eine neue Ära in ihrer Bandgeschichte ein: Nicht nur, dass sich der Sound gewandelt hat - auch der Anspruch scheint ein neuer zu sein. Weg vom Emocore-Einheitsbrei, hin zu gehaltvollen und geschickt arrangierten Songs, die voller Energie stecken und mit abwechslungsreichem Sound glänzen. Bei der Produktion sind sie zwar ein bißchen über das Ziel hinausgeschossen und auch der Rausschmeißer "Burial", eine standardiöse Ballade, hätte nicht sein müssen.
Das alles ändert aber das Bild nicht wirklich: Insgesamt ein echt starkes Album, das meine Erwartungen voll erfüllt und mit dem leicht veränderten Schwerpunkt im Vergleich zu den Vorgänger-Alben echt überzeugt.

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