Über den Albumtitel der ersten Scheibe von Nobelpenner zu schreiben, wäre irgendwie zu einfach. In unserem heutigen suchmaschinen-optimiertem Wissen sind solche fast-kreativen Auswüchse wohl nur konsequent.
Aber was soll man aber dann über "Meinten Sie Nibbelpeter", das Debütalbum der beiden Hamburger Produzenten Uwe und Jansen, schreiben? Vielleicht, dass das Intro "P.Y.S.O.T.R.A.D." schlimmes befürchten lässt. Oder aber, dass es zum Glück anders kommt. Denn die folgenden 13 Songs zeichnen sich insbesondere durch eines aus: Kreativer, kaputter und infantiler Nonsens-Deutsch-Pop in seiner Bestform. Allein schon die Lyrics sind ein Sammelsurium an trashigen Kuriositäten, die man so geballt - so gut - wohl nur selten findet. Und dazu: Country, Beats, Percussions, Elektro, Singer/Songwriter und Heimatmelodie - auf "Meinten Sie Nibbelpeter" kommt alles zusammen. Gaga-Songs treffen schreiberisches Talent, das textlich als auch musikalisch bei all dem Chaos tatsächlich richtig, ähm, gut ist. Fast möchte man sich schämen für diese Meinung. Aber man erwischt sich bei Songs wie "Zuhause" zwischen Westernhagen und Udo Lindenberg-Gedächtnis-Romantik tatsächlich beim Mitschunkeln. Und das ist wohl auch das Konzept von Nobelpenner: So schwulstig-übertrieben musikalische Schmerzen zu verursachen, dass es schon wieder gut tut.
Das ist dann wohl die Erlösung vom Fremdschämen - oder wie es Uwe von Nobelpenner in seiner Platten-Infobeilage selbst formuliert hatte: "[...] Es ist Musik, die man macht, wenn man sich für seinen Musikgeschmack nicht mehr schämt." Großartig. Irgendwie. Dann doch.
Achja, für alle die noch nicht nachgeschaut haben: Nibbelpeter - Blechbearbeitung komplett und gut!
good one!
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