
Das Intro lässt es dabei noch relativ gemächlich angehen: "Changes" ist Motto, Zubringer und Vorfreude in einem. Unaufgeregt, aber auf den Punkt, bevor mit "Calling" das achte (!) Album offiziell eröffnet wird. Auch wenn sich ein Bertelsmann-Group-Ableger den Song als Theme-Song ausgesucht hat, beweist es einmal mehr: Die Donots sind es leid und haben es nicht nötig, Trends nachzuhecheln. Sie haben ihre Nische gesucht, (erschaffen?) und gefunden. Noch Punkrock? Indie-Pop: Warum nicht! Synthie: Geht immer. Punkpop: Vielleicht. Radio-Rock: Warum nicht.
Aber was anderen Bands in ihrer Selbstdefinition Sorge bereitet, ist bei den Donots vom Motto zum Stil geworden: Songs die keine Rücksicht nehmen auf Allgemeinplätze, sondern mit Energie, Rock und Herzblut den Hörer auf den richtigen Fuß erwischen. Das ist das Selbstverständnis mit dem eine Band auftritt - nein, auftreten muss -, die nach 16 Jahren Bandgeschichte und acht Alben über Eighties-Punkrock-Hype ("Pocketrock"), Weitermachen ("Amplify The Good Times"), Selbstfindung ("Got The Noise") und Wirklichkeit ("Coma Chameleon") mit "The Long Way Home" das selbstverständlichste aller Alben (noch dazu auf ihrem eigenen Label) abliefert. West Coast? SoCal? Nein, Ibbenbüren: That´s the place to be.
Kurz: "The Long Way Home" ist Bestätigung und Neubeginn in einem. Ich bin bekennender Fan von der sympathischsten aller deutschen Bands überhaupt und das neue Album passt wie der viel bemühte Arsch auf Eimer. Genugtuung für mich (der mit "Room With A View" und allen Facetten danach aufgewachsen ist) - und hoffentlich auch für Ingo, Guido und die Jungs. Verdient haben sie es.
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