
So viel an Hintergrundinformationen, die vielleicht auch die Atmosphäre und Inspiration zu seinem aktuellen Album „Bend“ erklären. Ein Song wie „Hannover“ kommt eben nicht von ungefähr. Aber der Reihe nach: Denn schon im ersten Durchlauf ist festzustellen, dass Erik Penny vor allem durch sein emotionales und ehrliches Singer/Songwriter-Handwerk brilliert, das immer den schmalen Grad zwischen Akustik, Pop und Folk-Momenten findet. Ob mit kalifornischem Sonnengemüt, gemächlicher Melancholie oder zurückgefahren-rockig – Erik Penny kombiniert bei den zwölf Song auf seinem dritten Longplayer Themen und Atmosphäre als wäre es das Normalste der Welt.
Und genau das ist der Zauber der von „Bend“ ausgeht: Weder genre-typische Gefühlsduselei im Tal der Tränen noch hochgetuntes Rock/Pop-Balett – nein, Erik Penny erzählt Geschichten in Melodien, ganz ohne Effekthascherei: Ehrlich, eindringlich und ohne Allüren. Das Ganze mal mit Akustikgitarre, mit Piano flankiert oder in aufgestockter Begleitinstrumentierung - und dabei immer musikalisch und auch produktionstechnisch einwandfrei inszeniert. Einfach herrlich unaufgeregt und unprätentiös gibt sich die musikalische Rundreise auf „Bend“, egal ob es ein Radio-Rocksong mit Refrain-Dauerwiederholung ist oder eben doch das Gefühlstagebuch in Singer/Songwriter-Manier.
Ein abwechslungsreiches, spannendes und sehr gelungenes Album also - für das sich der Umzug vom sonnigen aber langweiligen L.A. ins spröde aber herzliche Berlin für Erik Penny wohl doch gelohnt hat. Und für den Hörer in jedem Fall.
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