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Mittwoch, 24. August 2011

Mit Bloggen Geld verdienen ist keine Schande - wenn man es anständig macht

„Blog for Cash“, so lautet der zugegebenermaßen etwas reißerische Slogan von Hallimash, einem der großen Blog-Marketing-Anbieter im Internet, während es der Konkurrent Trigami etwas eleganter als „Social Media Seeding“ bezeichnet. Aber ganz egal wie man das Kind nun tauft, das Thema „Bloggen gegen Bezahlung“ ist für mich weniger eine Gewissensfrage als vielmehr eine Sache der Einstellung, des Anspruchs und der Umsetzung.

Denn ganz ehrlich: Wer mag nicht Anerkennung (und auch Lohn) erhalten für einen Text, den man recherchiert, verfasst und für seinen Blog aufbereitet hat.

So war es doch auch in der Zeit unseres Online-Musikmagazins sellfish.de insbesondere die „Entlohnung“ durch physische Tonträger, welche man zur Besprechung vom Label u.a. zugeschickt bekommen hatte und entsprechend behalten durfte, die zum Schreiben von unendlich vieler Reviews ermutigte (oder z.B. Gästelistenplätze für Interviews bei Konzerten). Doch diese Form der Mindestanerkennung des eigenen Zeitaufwands nahm insbesondere durch die zunehmend digitale Bemusterung immer weiter ab.

Verständlich für die Labels, die sich die Produktion von Promo-Material und Portokosten sparten - aber ebenso unerfreulich für den Rezensenten. Was wir an CDs etc. zugeschickt bekommen haben, war zwar reichlich - aber eben nun nicht immer von den „Top-Acts“ der Szene. Klar, verstand man sich auch als Entdecker und Förderer neuer Bands, aber eine gewisse Qualität sollte immer gewahrt sein - schon allein um Motivation und Spaß hoch zu halten. Und die Tatsache, dass man Bands wie Rise Against oder Anti-Flag von der Entdeckung bis zum Durchbruch begleiten konnte, macht einen auch ein bisschen stolz.

Aber zurück zur Sache: Für meine Blogs habe ich nach reiflicher Überlegung entschieden, mich bei Hallimash und Trigami anzumelden, (wenn sinnvoll) Artikel zu schreiben und dafür auch eine gerechte Entlohnung zu fordern. Aber wenn gesponsorte Artikel entstehen, dann nur auf folgenden mir selbst auferlegten Grundregeln:

1. Die Themen müssen thematisch und von der Attitüde zur Ausrichtung des Blogs passen

2. Die Inhalte müssen unabhängig der Werbebotschaft für die Stammleserschaft des Blogs interessant sein (d. h. Mehrwert geht vor Werbung)

3. Die Artikel dürfen keine reinen Werbetexte (schon gar nicht vorgefertigt) darstellen, die ungeprüft veröffentlicht werden

4. Die Kampagnen werden in gewohnter Weise (individueller Stil, eigene Recherche, unabhängig, ordentliches Gesamtbild) qualitätvoll aufbereitet

5. Kampagnen werden sorgfältig ausgewählt: Sowohl was die Artikelform, die Produkte als auch die Aufwandsentschädigung angeht

Unter Berücksichtigung dieser fünf Punkte (als einer Art „Ehrenkodex“) halte ich es für absolut gerechtfertigt, den verdienten Lohn für eine redaktionelle Behandlung von Themen zu erhalten, die tatsächlich für die Leser auch interessant sein sollen.

Wem das nicht passt, der kann die (sogar entsprechend markierten) Posts oder meine Blogs gerne meiden. Denn auch wer sich „unabhängig“ schimpft, darf Inhalte von Dritten unter subjektiven Gesichtspunkten aufbereiten.

Schließlich war das früher bei CD-Besprechungen auch nicht anders: So manch mundgerecht vorgefertiger (Werbe-) Pressetext der mit der Promo-CD eintraf, hat eher Kopfschütteln und Lachkrämpfe ob der blühenden Phantasie des PR-Schreiberlings verursacht, als die eigene Meinung des Redakteurs beeinflusst.

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