Bei manchen Bands oder Alben lohnt es sich gar nicht, sich in einer Review über Biografien und Band-Historien auszulassen: Entweder weil sie eh altbekannt sind - oder weil sie nur zu lästig-kontroversen Diskussionen führen würden. Mögen, oder nicht mögen - darum geht´s nämlich.
Das ist vielleicht bei Coldplay so und ganz sicher auch bei Jochen Distelmeyer. Der Kopfmensch aus alten Blumfeld-Zeiten verortet sich selbst und sein Musikverständnis neu im Universum. Inhaltlich folgt Distelmeyer den Weg, den er bekannt ist (war) zu gehen: Unbeirrbar, mutig, definiert. Und das erstaunliche ist: Selbst ein Opener wie "Regen", der in seiner A Capella-Art so nackt, so einfach, so verletzlich - und eben so angreifbar daherkommt, kann man Distelmeyer sofort verzeihen.
Denn das ist seine Art mit der Tür ins Haus zu fallen, Emotionen zu wecken und Aufmerksamkeit auf sich und seine Musik zu lenken. Und viel genialer noch: Alles was danach kommt macht Sinn und vollendet ein Werk, das bei Virginia Jetzt! eher gemischte Assoziationen zwischen Kirmes- und Kitschpop weckt, während "Heavy" zugleich den Finger in die Wunde legen und selbige heilen vermag.
Sicher sind Songs wie "Wohin mit dem Hass" oder "Hinter der Musik" auch irgendwie rockig-bemüht und bilden eigentlich nur den roten Teppich für die nächste große Gefühlstiefe, die Distelmeyer so übermäßig-naiv wie genial vor dem Hörer ausbreitet. Vielleicht sind auf "Heavy" nicht die großen Melodien zu finden, aber dafür immer das wahnsinnige Händchen für wortgewaltige Lyrics, die in ihrem charakteristischen Erzähltonfall eindringlich und beiläufig zugleich daherkommen.
Sicher sind Songs wie "Wohin mit dem Hass" oder "Hinter der Musik" auch irgendwie rockig-bemüht und bilden eigentlich nur den roten Teppich für die nächste große Gefühlstiefe, die Distelmeyer so übermäßig-naiv wie genial vor dem Hörer ausbreitet. Vielleicht sind auf "Heavy" nicht die großen Melodien zu finden, aber dafür immer das wahnsinnige Händchen für wortgewaltige Lyrics, die in ihrem charakteristischen Erzähltonfall eindringlich und beiläufig zugleich daherkommen.
Und wer mit "Lass Uns Liebe Sein" einen echten Übersong geschaffen hat und schon allein damit alle Zweifel derartig gelassen und gleichzeitig intensiv wegwischt, den kann eh jegliche Diskussion zwischen Blumfeld-Ende und Solokünstler-Beginn kalt lassen. Ein tolles Album, auf das man sich einlassen muss. Wie man sich auch auf den Künstler Distelmeyer einlassen muss. Vorausgesetzt man mag ihn. Oder Blumfeld.
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