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Donnerstag, 22. Oktober 2009

Reviews aus der Umzugskiste - Teil 3: Hardcore. Screamo. Punk.

Nach Punkrock und sanfteren Indiepop-Tönen, gibt es nun den letzten Teil des dreiteiligen Umzugs-Review-Specials. Heute mit dem vollen Brett unter dem Motto "Reviews aus der Umzugskiste, Teil 3: Hardcore. Screamo. Punk".

Den Anfang machen Death By Stereo mit ihrem neuen Album "Death Is My Only Friend" (I Scream Records / Warner). Und das startet mit der Ruhe vor dem großen Sturm: Einatmen, Ausatmen - um anschließend in gewohnter Manier in einer Mischung aus Hardcore, Punk und Metal zu explodieren. Screams, Shouts, Backvocals: So haut die Truppe um Frontmann Efrem Schulz inzwischen im elften Bandjahr einen wütenden Kracher nach dem anderen raus. Und auch "Death Is My Only Friend" enttäuscht in dieser Hinsicht nicht. Ganz im Gegenteil, das Songwriting ist nochmal um einige Details gewachsen. So verblüfft das fünfte Studioalbum mit chaotischen Soundeskapaden, aber auch mit Pop-Anleihen und hymnenartigen Refrains. Nicht ganz unerheblich dazu beigetragen haben dabei vielleicht die neuen Einflüsse durch das Producerteam aus Jason Freese (u.a. Green Day) und Jay Baumgartner (u.a. Linkin Park). Ein starkes Album, das die Ausnahmestellung von Death By Stereo in der Szene einmal mehr untermauert.

Mir dafür bis dato unbekannt waren dagegen Soul Control, die mit ihrem Album "Cycles" (Bridge 9 / Soulfood) aber ein ähnlich dickes Brett bohren. Weniger Metal, dafür klassischer Hardcore mit etwas Noise und Screamo. Klingt wie so viele andere? Naja, nicht ganz. Zwar ist Produktion etwas glatt geraten und auch die Rotzigkeit á la Ignite oder dergleichen erreichen die Jungs aus Rhode Island nicht ganz. Aber das kann ja noch kommen, immerhin gibt es Soul Control in der Form erst seit gut drei Jahren. Und für ein Debüt ist der Truppe mit "Cycles" ein richtig gutes, weil packendes Album gelungen: High Energy-Hardcore, dem man das Händchen für eine gelungene Mischung aus Wut und Herz bzw. Aggression und Melodie anmerkt. Und um nichts anderes geht es ja.

Eine Herzensangelegenheit ist dafür fast schon das neue Album von Red Lights Flash, die mich mit ihrem dritten Album "Free" und spätestens seit ihrem Gig als Vorband von Pipedown bei einem Konzert irgendwo in der badischen Provinz im Jahr 2004 vollends begeistert haben (siehe auch den Konzertbericht von damals). Umso schöner, dass endlich das Nachfolgealbum "For Your Safety" (RLF Records / Hoanzl) am Start ist - und wieder dermaßen einschlägt. Es ist schon erstaunlich mit welcher Energie und Herzblut die vier Österreicher wieder das Beste am Schnittpunkt zwischen Punk und Hardcore einfangen und mit viel Stimmgewalt und Aggressivität explodieren lassen. Da ist schnell klar, dass es Red Lights Flash mit Bands wie Rise Against, Alexisonfire, Strike Anywhere oder Anti-Flag (auf deren Label sie immerhin auch ein paar Jahre unterwegs waren) locker aufnehmen können. Mit 14 Songs hat "For Your Safety" nicht nur quantitativ einiges zu bieten sondern überzeugt dabei auch noch in der Variablität in Sound und Songwriting, für die ich Red Lights Flash einfach liebe. Da passt selbst das rockige "Is This A Place" am Ende, schließt es doch ganz fantastisch den Spannungsbogen, mit dem das Album den Hörer derartig um den Finger gewickelt hat. Schön zu wissen, dass man sich auf manche Bands (und sein Musik-Bauchgefühl) eben verlassen kann.

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