
Schon der Opener ("X") verzückt und verwirrt zugleich: Dub, Reggae-Anleihen, entspannnter Pop-Punk. Sind das Dead To Me, eine Neuerfindung ihrerselbst oder schon eine andere Band? Und die Frage, ob diese Entwicklung letztendlich der Reduzierung im Line-Up (Sänger Jack Dalrymple nimmt eine Auszeit, die Band macht als Trio weiter) oder einer wie auch immer gearteten musikalischen Eingebung geschuldet war, muss wohl erstmal so im Raum stehen bleiben. Aber von dieser leichten Verwirrung mal abgesehen ist "African Elephants" ein ausgezeichnetes, weil höchst facettenreiches Album: Punkpop, 80er-Jahre-Punkrock, Rock und Grunge ("Blue").
Das heißt in der Konsequenz aber auch endgültig der Abschied von den (damals schon sehr entfernt wahrnehmbaren) Hardcore-Wurzeln aus "Cuban Ballerina"-Zeiten. Irgendwie schade, aber dafür genial kompensiert - und ins Gegenteil verkehrt: Poppunk, der zum Glück nicht zu glatt produziert ist, und dabei durch eingestreute dubbigen, reggae-esken und rockigen Highlights im Songwriting immer abwechslungsreich ist und überraschen vermag. Hört sich für manche etwas heterogen an, macht aber über die gesamte Spielzeit absoluten Sinn. Ein durch seine Stil- und Tempowechsel in sich changierendes Album einer Band, die sich wohl grad neu erfunden hat. So ausgelutscht der Begriff auch sein mag - selten war er so treffend wie bei Dead To Me.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen